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Was versteht man unter „Suchtgedächtnis“?

Vereinfacht gesagt baut sich das Gehirn über einen Suchtstoff (z. B. Alkohol oder Drogen) oder ein abhängiges Verhalten (z. B. Spielsucht) ein Gedächtnis auf. Je stärker dieses Gedächtnis ausgeprägt ist, desto mehr ist man von diesen gespeicherten Gedanken beeinflusst und desto komplexer ist es von diesen Gedanken wegzukommen. Das Gehirn hat praktisch einen Autopiloten entwickelt.

Alkohol beeinflusst die GABA-Rezeptoren, die die Aktivität bestimmter Nerven herunterregulieren. Zuerst sind davon Kontrollzentren des Gehirns betroffen, es kommt zu einer Enthemmung, man fühlt sich frei, der Stress, die Schüchternheit, die Angst sind nicht mehr so wichtig. Die Kritikfähigkeit wird gedämpft, viele Menschen fühlen unter Alkoholeinfluss ganz toll und stark. Dann lassen sich die Muskeln nicht mehr exakt ansteuern, die Sprache wird verwaschen, der Gang unsicher. Auf Dauer dämpft Alkohol das ganze Erleben bis zur Bewusstlosigkeit.

Alkohol sorgt aber nicht nur für den kurzfristigen Rausch, er verändert schleichend (und das ist das Gefährliche) auf Dauer das Gehirn. Dann wird aus Genuss krankhafter Zwang. Sobald der Autopilot der Abhängigkeit die Kontrolle übernommen hat, ist es nicht mehr möglich, einfach „Nein“ zu sagen. Eine Sucht ist eben keine Charakterschwäche, sondern eine Krankheit.

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