Drogenaffinitätsstudie junger Menschen 2019
Neue Studienergebnisse der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) zum Rauchverhalten, Alkohol- und Cannabiskonsum bei 12- bis 25-Jährigen in Deutschland. Gemeinsam mit der Drogenbeauftragten der Bundesregierung Daniela Ludwig hat die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) neue Ergebnisse der Repräsentativbefragung „Die Drogenaffinität Jugendlicher in der Bundesrepublik Deutschland 2019“ in Berlin vorgestellt.
Daniela Ludwig, Drogenbeauftragte der Bundesregierung, erklärt: „Die Zahlen beim Rauchen sind mehr als erfreulich. Sie sind ein Ergebnis jahrzehntelanger, gut gemachter Präventionsarbeit! Das belegt die aktuelle Drogenaffinitätsstudie eindeutig. Genau diesen Effekt müssen wir auch beim Cannabis erreichen. Die Zahlen beweisen, wie wichtig es ist, die Jugendlichen über die gesundheitlichen Risiken des Cannabiskonsums aufzuklären und ihnen klipp und klar zu machen, dass Kiffen nicht cool ist, sondern gesundheitsschädlich sein kann! Nicht umsonst haben wir daher eine neue Cannabisprävention gestartet. Den Startschuss machen die sozialen Medien, gefolgt von neuer bundesweiter Prävention mit dem Fokus auf Schule. Diese Prävention kommt genau zum richtigen Zeitpunkt!“
Prof. Dr. med. Heidrun Thaiss, Leiterin der BZgA, betont: „Die neuen Daten zum Substanzkonsum junger Menschen zeigen insgesamt positive Entwicklungen. Der Anteil Jugendlicher zwischen 12 und 17 Jahren, die rauchen, ist mit 5,6 Prozent auf einem neuen, historisch niedrigen Stand – ebenso rauchen mit 21,2 Prozent der 18- bis 25-Jährigen so wenige wie nie zuvor seit Beginn der BZgA-Befragungsreihe. Genau beobachten müssen wir die Entwicklung des Konsums von E-Produkten und Wasserpfeife, auch wenn aktuell keine weiteren Konsumanstiege zu verzeichnen sind. Besorgniserregend ist, dass nach wie vor insgesamt zu viele junge Menschen bis zum Alkoholrausch trinken. Das ist insbesondere im Jugendalter gefährlich. Hier ist verstärktes gemeinsames Präventionsengagement erforderlich. Beim Konsum von Cannabis ist erneut ein Anstieg zu beobachten. Das sehen wir mit Sorge. Cannabis ist die mit Abstand am meisten konsumierte illegale Substanz. Dies ist besonders bedenklich, da der Konsum im Jugendalter mit besonderen Risiken für den wachsenden Organismus verbunden ist.“
Rauchverhalten
Die BZgA-Studienergebnisse belegen, dass die Raucherquote bei 12- bis 25-Jährigen auf dem niedrigsten Stand seit Beginn der Studiendurchführung in den 1970er-Jahren liegt. 85,1 Prozent der Jugendlichen geben an, in ihrem Leben noch nie geraucht zu haben. Die Nieraucherquote bei 18- bis 25-Jährigen ist mit 45,9 Prozent auf dem höchsten Stand seit Start der Befragung 1973.
Alkoholkonsum
Noch nie in ihrem Leben Alkohol getrunken haben 36,9 Prozent der 12- bis 17-jährigen Befragten. Mindestens einmal in der Woche Alkohol trinken 9,5 Prozent der befragten 12- bis 17-Jährigen und 32,9 Prozent der 18- bis 25-Jährigen. Im Jahr 2004 lagen die Zahlen bei den 12- bis 17-Jährigen noch bei 21,2 Prozent und bei den 18- bis 25-Jährigen bei 43,6 Prozent.
Rauschtrinken ist trotz langfristig rückläufiger Entwicklungen nach wie vor im Jugendalter weit verbreitet. Männliche Jugendliche und junge Erwachsene trinken sich häufiger in einen Rausch als weibliche. 16,4 Prozent der männlichen und 10,7 Prozent der weiblichen 12- bis 17-Jährigen geben an, dass sie sich in den letzten 30 Tagen mindestens einmal in einen Rausch getrunken haben. Dies geben bei den 18- bis 25-Jährigen 43,9 Prozent der Männer und 24,5 Prozent der Frauen an.
Konsum illegaler Substanzen
Die Lebenszeitprävalenz des Cannabiskonsums ist in den letzten Jahren gestiegen: 10,4 Prozent der 12- bis 17-Jährigen und 46,4 Prozent der 18- bis 25-Jährigen haben schon einmal Cannabis ausprobiert. Die Zahl junger Erwachsener, die in ihrem Leben schon einmal andere illegale Suchtmittel konsumiert haben, ist weitaus niedriger: Sie liegt für Ecstasy bei 7,8 Prozent, für Amphetamine bei 6,8 Prozent, für psychoaktive Pflanzen bei 5,4 Prozent und für Kokain bei 4,7 Prozent. Bei der Substanz Crystal Meth geben 0,6 Prozent der 18- bis 25-Jährigen an, diese schon einmal in ihrem Leben konsumiert zu haben.
Die Drogenaffinitätsstudie der BZgA wird seit 1973 in regelmäßigen Abständen durchgeführt. Sie ist das zentrale Instrument zur Erfassung von Trends im Suchtmittelkonsum junger Menschen in Deutschland. Für die Drogenaffinitätsstudie 2019 wurden 7.000 Personen im Alter von 12 bis 25 Jahren im Zeitraum von April bis Juni 2019 befragt. Die Studie steht zum Download unter:
www.bzga.de/forschung/studien/abgeschlossene-studien/studien-ab-1997/suchtpraevention/