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Woraus wird Kokain gemacht und was sind seine Wirkungen / Auswirkungen?

Kokain ist ein weißes, kristallines Pulver, das unter Verwendung chemischer Substanzen aus den Blättern der Koka-Pflanze gewonnen wird, die vor allem in Südamerika und auf den indonesischen Inseln wächst. Heute wird es hauptsächlich in Peru und Bolivien angebaut und viermal jährlich geerntet. Schon die Inkas kauten Kokablätter bei religiösen Zeremonien. Noch heute ist diese Konsumform bei der Bevölkerung z.B. in den Anden zur Bekämpfung der Höhenkrankheit weit verbreitet. Ende des 19. Jahrhunderts kam Kokain nach Europa, wo es zunächst auch als Medizin eingesetzt wurde. Kokain wird überwiegend durch Schupfen (Sniefen) konsumiert. Seltener wird es in Schleimhäute eingerieben oder als wässrige Lösung gespritzt, in Konfekt gegessen, in Getränke gemischt oder als Beimischung in Tabak geraucht. Die getrockneten Koka-Blätter werden in einer ersten Stufe durch chemische Aufbereitung zur sog. Kokapaste verarbeitet. In weiteren Verarbeitungsschritten wird Kokainbase und schließlich Kokainhydrochlorid (KHC) hergestellt. Aus 10 kg Kokapaste lassen sich 4 kg Kokainbase und daraus wiederum 2 kg Kokainhydrochlorid gewinnen. Kokain bewirkt Halluzinationen, die bei Erstkonsumenten tiefe Angst und Panikzustände auslösen können und daher als überaus unangenehm empfunden werden.

Der Konsument meint, ein Heer von Flöhen, Spinnen oder kleinen Tierchen bewege sich unter seiner kribbelnden Haut. Erst nach längerem Konsum hat Kokain eine stark euphorisierende und stimulierende Wirkung mit Rede- und Bewegungsdrang, die jedoch nicht lange anhält und deshalb zum fortgesetzten Konsum und einer ständigen Erhöhung der Dosis reizt. Hunger-, Durst- und Müdigkeitsgefühle werden betäubt. Während es deshalb schnell zu einer starken psychischen Abhängigkeit kommt, bleibt eine physische Abhängigkeit aus. Körperliche Begleiterscheinungen des Kokainkonsums sind u. a. Pupillenerweiterung, hervortretende Augen und Pulsbeschleunigung. Das euphorische Gefühl stärkt das momentane Selbstbewusstsein mit der Gefahr der Selbstüberschätzung und erhöht den Bewegungsdrang. Für die Verkehrstüchtigkeit sind beim Kokainkonsum die drei Stadien des Kokainrausches von besonderer Bedeutung: Zunächst das „euphorische Stadium“ zeichnet sich aus durch ausgeprägte Euphorie, Einschränkung der Kritikfähigkeit und des Urteilsvermögens, Antriebssteigerung, eine erhöhte Risikobereitschaft, Distanzlosigkeit, Abbau von Hemmungen, Unruhe, Reizbarkeit und ein gesteigertes Selbstwertgefühl.

Parallel dazu sind Fahrigkeit, mangelnde Konzentration und reduzierte Aufmerksamkeit zu beobachten. Aus dieser Gesamtbefindlichkeit resultiert für den kokainkonsumierenden Kraftfahrer eine gefährliche Diskrepanz zwischen subjektiv gesteigertem Leistungsgefühl (z. B. durch Antriebssteigerung oder Abbau von Hemmungen) bei gleichzeitig herabgesetztem Leistungsvermögen (z. B. durch Fahrigkeit, mangelnde Konzentration und reduzierte Aufmerksamkeit). Danach kann das euphorische Stadium in ein ausgeprägtes „Rauschstadium“ übergehen. In diesem kann es zu Trugwahrnehmungen sowie Beziehungs- und Verfolgungswahn kommen. Im daran anschließenden „depressiven Stadium“ kommt es schließlich zu Müdigkeit, Erschöpfung, Ungeduld und Reizbarkeit. Aus dieser Symptomkonstellation resultiert, dass Kokain in jedem Rauschstadium ein unkalkulierbares Verkehrsrisiko darstellt. Der Genuss von Alkohol verstärkt die Risiken des Kokainkonsums. Langzeitfolgen und Gefahren sind psychisch: Verfolgungswahn und Depressionen in „nüchternem“ Zustand. Etwa eine Stunde nach Beginn des Rauschzustandes fängt der „Kater“ an. Der Konsument fühlt sich depressiv, abgespannt, missmutig und schläfrig. In dieser Phase kommt es gelegentlich zu Suiziden. Um aus dieser Verstimmung herauszukommen, besteht das starke Verlangen nach dem nächsten Rausch (starke psychische Abhängigkeit). Physische Langzeitfolgen und Gefahren sind: Herzrhythmus-Störungen, Herzschwäche und/oder Atemlähmung, Leberschäden, nach längerem Gebrauch auch körperlicher Verfall.

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