Auf Alkohol zu verzichten ist oft nicht so schwer. Viel anstrengender ist das Umfeld. Ständig…
Gründe für den Konsum von Alkohol – Teil 3
Studien zeigen, dass es einen Zusammenhang zwischen Trinkmotiven und riskantem Alkoholkonsum gibt. Menschen, die aus sich heraus Alkohol trinken (zum Beispiel Gefühle zu verstärken oder Probleme zu bewältigen) entwickeln häufiger einen problematischen Konsum als Personen, die sozial sein oder sich anpassen wollen.
Natürlich entwickeln nicht alle gelegentlichen Verstärkungs- und Bewältigungstrinker eine Sucht.
Wird Alkohol aber zum wichtigen Mittel, um mit Problemen umzugehen, ist Vorsicht geboten. Ob jemand maßvoll Alkohol konsumiert, in schädlicher Weise konsumiert oder gar abhängig wird, steht in Zusammenhang mit Merkmalen der Person (Individuum), der Substanz und dem Umfeld.
Diese Merkmale beeinflussen einander auch gegenseitig. So kann zum Beispiel die Wirkung des Alkohols durch den Gesundheitszustand oder genetische Bedingungen beeinflusst werden. Das, was jemand an Alkoholwirkungen erlebt, kann dann wiederum den Konsum beeinflussen.
Oder:
Das soziale Umfeld beeinflusst die Einstellungen eines Menschen in vielfältiger Weise, auch die Einstellung zum Alkoholkonsum. Es folgen nun einige Beispiele für Merkmale der Person (Individuum), der Substanz und des Umfelds, die einen Einfluss auf den Konsum haben können:
- Individuum
Informationsstand, Gesundheit, Bedürfnisse, Wünsche, Persönlichkeit, Einstellungen, genetische Disposition, Lebenserfahrungen etc. können einen Konsum beeinflussen. Zum Beispiel schützen ein gutes Selbstwertgefühl oder die Fähigkeit Probleme aktiv anzugehen davor, Alkohol auf problematische Weise zu gebrauchen. Fehlendes Wissen zu Risiken, wenig Konfliktfähigkeit oder auch ein ausgeprägtes Bedürfnis nach intensiven Erlebnissen sind Beispiele für Risiken, Alkohol auf problematische Weise zu gebrauchen.
- Substanz
Wirkung von Alkohol, Erhältlichkeit (Art des Zugangs, Preis), Geschmack, Dauer und Intensität der Einnahme etc. können einen Konsum beeinflussen. Beispiele: je günstiger und leichter zugänglich Alkohol ist, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass jemand konsumiert. Oder: Alkohol ist eine Substanz, die eine starke Abhängigkeit hervorrufen kann. Je mehr Alkohol jemand konsumiert desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, abhängig zu werden, d. h. die Kontrolle über den Konsum zu verlieren.
- Umfeld
Die Gesellschaft (Werte, Kultur etc.), die familiäre und berufliche Situation etc. können einen Einfluss haben. Zum Beispiel senken das Vorhandensein von Bezugspersonen, die warmherzig sind und klare Grenzen setzen, ein gutes Klima in der Schule oder am Arbeitsplatz das Risiko für einen problematischen Konsum.
Wenige oder schlechte Entwicklungsperspektiven oder fehlende vertrauensvolle Freundschaftsbeziehungen sind Beispiele dafür, die das Risiko für einen problematischen Konsum erhöhen können.