Auf Alkohol zu verzichten ist oft nicht so schwer. Viel anstrengender ist das Umfeld. Ständig…
Gedanken zum Umgang mit Alkohol – Teil 1
Warum ist es so schwer keinen Alkohol zu trinken? Warum blenden wir die Gefahren, die mit einem Alkoholkonsum verbunden sind aus? Alkohol ist eine clevere Droge. Sie ist nahezu überall erhältlich und wirkt schnell und zuverlässig. Sorgen und Ängste werden ausgeschaltet. Die Stimmung verbessert sich. Ängste lassen nach, Spannungen gehen weg. Es entsteht ein „völlig egal Gefühl“.
Je mehr dieses Gefühl da ist, desto mehr und länger will man dieses Gefühl behalten. Trinken ist bei vielen Menschen der Inbegriff von „sich etwas Gutes tun“. In unserer Hochleistungsgesellschaft stehen wir unter „Dampf“. Der Alkohol hilft schnell „herunterzukommen“. Der Alkoholkonsum wird verniedlicht und verharmlost („Feierabendbier zur Belohnung“; „einer geht noch“; „so jung kommen wir nie wieder zusammen“; „zwischen Leber und Milz passt noch ein Pils“; „man lebt nur einmal“. Wir haben kein Drogenproblem. Wir trinken doch „nur“ Alkohol.
Man sollte sich die Frage stellen, ob getrunken wird, wenn man feiert, oder ob gefeiert wird, damit man trinken kann. Nehmen wir ein Schützenfest. Es wird erwartet, dass die Leute drei Tage „durchtrinken“ – hinterher sollen sie aber komplett unbeschadet da rausgehen. Kater oder Ausfallerscheinungen? Darüber wird nicht gesprochen, denn am nächsten Tag muss das Glas ja wieder voll sein.