Skip to content

Was ist LSD für eine Droge?

LSD (Lysergsäurediethylamid) wurde 1943 zufällig von dem Baseler Chemie-Unternehmen Sandoz entdeckt. Es wurde ursprünglich auf chemischem Weg aus den Alkaloiden des Mutterkorns, einem Pilzbefall an Getreide, gewonnen, kann mittlerweile aber auch vollsynthetisch hergestellt werden. Das damit produzierte Medikament Delysid® wurde 1966 verboten. 1961 wurde LSD durch einen Dozenten der Harvard-Universität in den USA in den Mittelpunkt einer neuen Religion gestellt und so zur Kultdroge der „Flower-Power-Bewegung“ und von zahlreichen Pop-Musikern und Künstlern der 60iger und 70iger Jahre des vorigen Jahrhunderts als Inspirationshilfe benutzt. Viele bekannte Musiker, Künstler und Schauspieler sind hieran gestorben. LSD wird als Flüssigkeit in einer Menge von etwa 100 Mikrogramm pro „Trip“ auf eine Trägersubstanz (z. B. Zuckerwürfel, Gelatine, Löschpapier) geträufelt und in dieser Form vertrieben und beim Konsum mitsamt der Trägersubstanz geschluckt (gegessen). Die Wirkung tritt etwa 45 Minuten später ein und hält 8 bis 12 Stunden an. Seltener wird LSD auch in einer Lösung gespritzt. Dann beginnt „die Reise“ bereits nach wenigen Minuten. Durch die Einnahme von LSD kommt es zu Halluzinationen. Die persönliche Identität, Bilder, Begriffe, Träume und Wirklichkeit sowie die Sinneswahrnehmungen werden gestört, was u. a dazu führen kann, dass Farben „gehört“ und Töne „geschmeckt“ werden. Die Pupillen werden stark erweitert, weswegen helles Licht als unerträglich empfunden wird. Weitere Auswirkungen des LSD-Konsums sind:

  • Starke Halluzinationen erzeugen massive Störungen des Raum- und Zeitgefühls
  • In Abhängigkeit von der psychischen Ausgangslage des Konsumenten, die durch LSD verstärkt wird, kann die Stimmung zwischen euphorisch und depressiv wechseln
  • Schweißausbrüche, Kälteschauer, Schwindel, Bewegungsstörungen und andere körperliche Ausfallerscheinungen wechseln sich ab
  • Beim „Horror-Trip“ kommt es zu panikartigen Zuständen und Verfolgungswahn
  • Selbstüberschätzung und Sinnestäuschungen steigern die (oft unbeabsichtigte) Suizidgefahr z. B. dadurch, dass ein LSD-Konsument plötzlich glaubt, mit seinem Fahrzeug Hindernisse „überfliegen“ zu können
  • Ähnlich wie beim Cannabiskonsum kann es auch durch LSD noch Wochen oder Monate nach dem letzten Konsum zu so genannten „Echo-Psychosen“ (= Flashbacks) kommen
  • Körperlich kann es zu Übelkeit, Erbrechen und Kältegefühl kommen. Atmung, Kreislauf, Herzschlag, Darmbewegung und Hautdurchblutung werden merkbar beeinflusst.

LSD ist als stärkstes Rauschgift der Gruppe der Halluzinogene für eine völlige Verzerrung und (halluzinatorische) Manipulation der Realität verantwortlich. Eine auf einem LSD-Trip befindliche Person ist deshalb für die aktive Verkehrsteilnahme völlig ungeeignet. Auch im Falle des LSD-Konsums wirkt der zusätzliche Genuss von Alkohol erheblich risikoverstärkend. Die größten Gefahren bestehen während des „Trips“, weil es durch die Sinnestäuschungen und das gestörte Reaktionsverhalten zu schweren Unfällen oder gar zum Tod des Konsumenten kommen kann. So wird immer wieder von Menschen berichtet, die im LSD-Rausch aus dem Fenster gesprungen sind, weil sie glaubten, fliegen zu können. Bei sog. „Horror-Trips“ kann es zu Suiziden kommen. Überdosierung kann zum Herzversagen und dadurch zum Tod führen. Eine weitere, nicht zu unterschätzende Gefahr besteht durch die Möglichkeit einer sog. NachhallPsychose („Flashback“). Das ist ein Rauschzustand, der erst Wochen oder sogar Monate nach dem eigentlichen LSD-Rausch völlig überraschend auftreten kann.

An den Anfang scrollen